Test: D/A-Wandler Metrum Acoustics NOS Mini DAC
Ein ganz klassisches analoges
Netzteil mit üppigen, kanalge-
trennten Trafos versorgt den
W andler
Ladder-DAC ein diskreter STROM
erzeugt wird), weshalb
die
analoge
Ausgangsstufe hier komplett entfällt.
Und wo nichts ist, kann nichts beein-
flusst werden, Bauteile im Signalweg
können den Klang nun mal nicht ver-
bessern, sondern höchstens so wenig,
wie es geht, stören. Da gleich vier
Wandler pro
Kanal
zur Verfügung
stehen, reicht die erzeugte Ausgangs-
leistung aus, um direkt eine Vorstufe
ansteuern zu können. Kürzer können
Signalwege gar nicht sein. Das Resul-
tat dessen ist ein Zeit- und Impulsver-
halten, das seinesgleichen sucht. Der
NOS produziert keine Überschwin-
ger (er bügelt förmlich das Gibb‘sche
Phänomen glatt) und zeigt eine nahe-
zu perfekte Impulsantwort, ohne Pre-
Ringing und Schwingungen im Aus-
schwingvorgang. Absolute Sahne!
So richtig billig ist dieses Vergnügen
natürlich nicht. Bis zum 31.12.2011
gibt es den NOS beim Vertrieb Hör-
genuss Jörg Klein zum Einführpreis
von knapp 800 Euro, ab dem nächsten
Jahr kostet er dann 125 Euro mehr. Das
ist schon eine Menge Geld, allerdings
bekommt man dafür auch ein Stück
HiFi-Kunst, das absolut eigenständig
und meines Wissens nach einzigartig
ist. Das nützt einem HiFi-Baustein nur
herzlich wenig, wenn das klangliche
Ergebnis nicht das hält, was die exklu-
sive Technik verspricht. Aber das lässt
sich leicht prüfen.
K la n g
Zugegeben, die beiden kleinen Kis-
tchen wirkten etwas verloren neben
der mächtigen Vorstufe und den ver-
bundenen Lautsprechern, sie pumpten
sich vor meinem geistigen Auge ganz
schnell zu prachtvollen Bausteinen auf.
Das punktgenaue Platzieren der Musik
war das, was mir am schnellsten aufge-
fallen ist. Der NOS tupft Musik nicht
in den Raum, er tackert sie fest. Keine
Grobschlächterei, sondern hochdyna-
misches Arbeiten, das ist wohl die pas-
sende Bezeichnung. Und noch etwas
zeichnet diesen DAC aus wie kaum
einen anderen: Er klingt absolut neu-
tral und einfach nur echt. Man vergisst
jedenfalls völlig, dass es sich um ein
digitales Produkt handelt, so unglaub-
lich echt und „analog“ werden die Töne
umgesetzt. Er erzeugt eine derart hohe
Plastizität und einen spürbaren Realis-
mus - wirklich wunderbar!
Der direkte Vergleich zu einem zeit-
gleich im Hörraum aufgebauten Full-
Size-Wandler
offenbarte
Erschre-
ckendes. Der Metrum-DAC war fast
auf Augenhöhe,
ließ
vielleicht
ein
wenig
an Feinzeichnung vermissen.
Aber wir reden hier vom klanglichen
Vergleich zu einem Wandler, der -
Achtung - zehnmal so viel kostet.
Absolut betrachtet arbeitet der NOS
scharfsinnig mit viel Verständnis fürs
Filigrane und kleinste Details aus dem
Musiksignal. Ich war ob seiner klang-
lichen Leistung so ziemlich aus dem
Häuschen, denn einem Wandler, der a)
unter 1.000 Euro kostet und b) kaum
größer als eine Zigarettenschachtel ist.
traut man das spontan nicht zu. Tja,
man ist ja lernfähig. Das ist jedenfalls
ein absoluter Geheimtipp, fast schon
ein als frech zu bezeichnendes Ange-
bot. Wenn es Ihnen vornehmlich um
gnadenlos
gute
und
unbestechliche
Klänge geht, sind Sie hier richtig. Und
wenn‘s hübsch sein soll, stellen Sie halt
eine Kerze daneben.
C h ris tia n R echenbach
M
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• P re is :
7 9 4 ,9 2 Euro (bis
31
.
12
.
2011
)
9 2 5 Euro (ab 31.12.2011)
• V e rtrie b :
H ö rg en u ss Jö rg Klein,
Fran kfu rt
• Telefon:
0 6 9 4 0 3 2 6 2 9 2
• In tern et:
w w w .h g fa.d e
• A b m e ssu n g e n :
2 4 0 x 1 0 3 x 31 m m
• Eingänge:
1 x S /P D IF R C A (bis 176,4 kHz, 24 Bit)
1 x S /P D IF T o sLin k (bis 96 kHz, 24 Bit)
• A usgän ge :
1 x analog R C A
(2
V)
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„W a h n sin n , w a s so ein w in zig es W a n d -
lerp aket an klanglichen E rg ü sse n liefern
kann. D as is t genau genom m en so g a r so
gut, d a ss s e lb s t die 9 2 5 Euro , die d ie se r
W a n d le r n ä ch ste s Ja h r kosten w ird , als
günstig zu bezeichnen sind . Und w enn Sie
je tzt zu sch lag en , bekom m en Sie ein e ch te s
Sch näp pch en."
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22
einsnull